Was ist Reha-To-Go? | Ratgeber
Was ist Reha-To-Go? Wie funktioniert ein mobiles Messsystem?
Reha-To-Go: Ganglabor am Körper tragen
Das Projekt „RehaToGo“ unter Leitung der Firma „ID4us“ in Duisburg wird mit rund 2,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Neben der Firma „ID4us“ gehören zum Konsortium die Ruhr-Universität Bochum, das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR, die Firma Unyt, die Universität Duisburg-Essen, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, das Universitätsklinikum Essen, die Universität Paderborn und die Firma Luttermann.
Die qualitative und quantitative Beurteilung der menschlichen Motorik ist in der Medizin (Orthopädie, Neurologie, Physiotherapie, Ergotherapie) unerlässlich, um Pathologien zu erkennen, mögliche Therapien präzise zu planen, Hilfsmittel geeignet auszuwählen, einen zielgerichteten Rehabilitationsprozess einzuleiten und diesen möglichst effizient zu gestalten sowie den Gesundungsprozess der Patienten zu begleiten. Zudem wird der Prävention von Schädigungen durch falsche Bewegungsmuster (z.B. Wirbelsäulenfehlbelastungen, Hüftschäden etc.) zunehmend Bedeutung zugemessen. Während in führenden Behandlungszentren die Ganganalyse als objektives Messinstrument zur Evaluation und klinischen Bewertung der Fortbewegung bereits erfolgreich angewandt wird, ist diese Technologie für die meisten stationären Einrichtungen und Praxen unerschwinglich und deren Einsatz bisher räumlich an ein entsprechend ausgestattetes Ganglabor gebunden. Verlässt der Patient die Behandlungseinrichtung (Krankenhaus, Reha-Einrichtung, Praxis), wird er für den Behandler „unsichtbar“, obwohl die Möglichkeiten der orthopädischen und/oder neurologischen Behandlung und Rehabilitation noch nicht optimal ausgeschöpft sind.
Mit RehaToGo soll erstmalig ermöglicht werden, dass Patienten komplexe motorische Messmöglichkeiten ins häusliche Umfeld mitnehmen und sowohl im unmittelbaren Feedback als auch in telemedizinischer Rückkopplung mit den Behandlern ambulant Übungsbehandlungen durchführen. Dadurch ergeben sich während stationärer Behandlungen neue Möglichkeiten der Maßnahmenplanung, der Therapie- und Hilfsmittelauswahl, des Rehabilitationsmonitorings und des evidenzbasierten Nachweises des Behandlungserfolgs. Die Realisierung des Konzeptes beruht auf der Entwicklung einer völlig neuen Technologie der Bewegungsmessung der Extremitäten mittels RFID (Radio Frequency Identification)-„Tags“, die in die Alltagskleidung integriert und mittels miniaturisierter Lesegeräte aufgezeichnet und verarbeitet werden können. Die Patienten erhalten so direkte Online-Rückkopplungen, die behandelnden Ärzte können Pathologien bzw. den Genesungsverlauf verfolgen und entsprechende Behandlungsoptimierungen während kurzer stationärer Interventionen einleiten. Somit hätte ein großer Kreis von Patienten und Behandlern Zugang zu einer Technologie, deren kostenintensive Variante bisher nur einer kleinen Elite von spezialisierten Zentren zur Verfügung stand.
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